Segelflug in Frankreich: Der Winter verfolgt uns

Seit einer Woche befindet sich die Erbslöh-Außenstelle mit den Segelflugzeugen ASH25, Duo Discus, Discus2, LS8, Janus im südfranzösischen Sisteron. Eine Gruppe von zehn Piloten ist knapp 1000 Kilometer nach Süden gefahren, um dem heimischen Winter zu entfliehen und erste längere Flüge im neuen Jahr zu unternehmen. Hanno berichtet von den Erlebnissen und den Kräften der Natur.

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Dank Neuschnee liegen die Vorräte von Helmut nun gut gekühlt im Zelt.

Wir hatten sechs fliegbare Tage hintereinander. Von lokalen Flügen im Durance-Tal bis zu längeren Ausflügen in die Gegend der Ecrins und an den im Süden gelegenen Lac de St. Croix war alles dabei.
Es wurden Höhen bis zu knapp 6000 Metern erreicht und Steigwerte von mehr als 5m/s erflogen. Da wir alle meist eine Kamera mit an Bord haben können wir euch einige Eindrücke und Aufnahmen aus der Ferne schicken.
In der vergangenen Nacht hat uns allerdings ein schwerer Wetterumschwung erreicht. Es fielen bis ins Tal 20 Zentimeter Neuschnee. Auf den Bergen spricht man von bis zu 50 Zentimetern. Der sehr nasse Schnee führte zu Einstürzen einiger Vorzelte. Unseren Helmut traf es am härtesten. Die Vorräte in den Resten seines Zelts sind nun dauerhaft gekühlt. Die Bergung ist mangels Matsch im Moment nicht möglich. Leider waren seine Schuhe – außer den guten alten Birkenstocks – ebenfalls im Vorzelt.
Die gesamte Provence war heute für mehrere Stunden komplett stromlos und dunkel. Mittlerweile glühen die Leitungen wieder.
Paul berichtet, dass heute Morgen auf der ASH25 so viel Schnee auf den Flächen lag, dass beide Tragflächenenden den Boden berührten.
Im Laufe des heutigen Tages soll langsam die Sonne rauskommen und der Schnee hoffentlich schnell wieder tauen. Ab morgen ist wieder mit Flugbetrieb zu rechnen, wobei wir wahrscheinlich nur die Asphaltbahn nutzen können. Alle Grasflächen sind aktuell eher mit einem Schlammbad vergleichbar.
Wir sind dennoch zuversichtlich und freuen uns auf schöne Flüge und darauf, das frisch gepuderte Panorama von oben betrachten zu können.